Übersicht der Sprecher und Themen:

  • PD Dr. Arno Kromminga, IPM Biotech, Hamburg: Biologicals – spezifisch, effizient, unkontrolliert
  • Dr. Patrick Gürtler, Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München: Wissen, was auf den Teller kommt – moderne Lebensmittelkontrolle
  • Prof. Dr. Lutz Roewer, Charité Berlin: Warum das Y-Chromosom so spannend ist für die Rechtsmedizin und Populationsgenetik
  • Dr. Tzutzuy Ramirez Hernandez, BASF SE, Ludwigshafen: Alternative Testmethoden zu Tierversuchen

 

Angelehnt an aktuelle Mediengeschehnisse, stellten die Wissenschaftler Journalisten moderne und gesellschaftsrelevante Testmethoden rund um die Themen Medikamente und ihre Wechselwirkungen, Lebensmittelsicherheit, Rechtsmedizin und Populationsgenetik sowie tierfreie Substanztests vor. Beispiele wie das Screening von körpereigenen Immunantworten, die verabreichte Biopharmaka hemmen, automatisierte Bestimmungen von genmanipulierten Lebensmitteln, die Aufklärung von Sexualdelikten und die Entwicklung von Alternativen Testmethoden zu Tierversuchen illustrierten die modernen biologischen Assays und führten zu angeregten Diskussionen zwischen den Referenten und Zuhörern. Zu den Pressevertretern zählten neben regionalen und überregionalen Tageszeitungen verschiedene Fachmagazine und freie Journalisten.

Wissenschaftler gaben einen vielseitigen Einblick in ihre Forschung

Herr Dr. Kromminga, CEO von IPM Biotech, zeigte in seinem Vortrag, wie man anhand von Bioassays die neutralisierende Wirkung von Antikörpern bei Medikamenten messbar machen kann. So führen Biopharmazeutika, wie z.B. Insulin oder Gerinnungsfaktoren bei einer mehrjährigen Behandlung häufig zu körpereigenen Abwehrreaktionen durch anti-drug antibodies (ADA). Diese Immunantwort hemmt die Wirksamkeit der verabreichten Substanzen und erfordert in vielen Fällen eine Erhöhung der Dosis. Moderne Bioassays ermöglichen ein gezieltes Screening von ADA und können höhere Kosten und eine größere Belastung des Patienten vermeiden. Dr. Gürtler vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit erläuterte, wie neue Gesetze, Lebensmittelskandale und ständig wachsende Anbauflächen Analytiker vor eine große Herausforderung stellen. Dank der Entwicklung einer automatisierten Methode zur Isolierung von DNA konnte die Laborzeit von 20 auf 3 Stunden reduziert und damit der Probendurchsatz erhöht werden. Der an der Charité Berlin tätige Prof. Dr. Lutz Roewer stellte anhand von mehreren Fallbeispielen vor, wie man mit Hilfe des Genetischen Fingerabdrucks und der Y-Chromosomenanalyse potentielle Täter identifizieren und Verwandtschaftsfragen aufklären kann. Zum Abschluss des Tages gab Frau Dr. Ramirez von der BASF den Zuhörern einen Überblick zu bereits existierenden und in der Entwicklung befindlichen alternativen Testmethoden zu Tierversuchen. Dabei betonte sie, wie wichtig eine hohe Reproduzierbarkeit und Sicherheit der Alternativmethoden für die Industrie sei, um sich als neuer Standard durchzusetzen. Durch die Kombination verschiedener Bioassays sei dies bereits in einigen Bereichen gelungen.