Übersicht der Sprecher und Themen:
- Dr. Bärbel Hüsing, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe: Individualisierte Medizin – Ein Überblick
- Dr. Susanne Arbogast, Roche Diagnostics GmbH, Penzberg: Personalisierte Medizin – Zum Stand der Dinge – Beispiel Biomarker
- Dr. Robert Löwe, GeneWake GmbH, Neuried: Personalisierte Medizin und Next Generation Sequencing
- Dr. Jens Dhein, Abbott GmbH Co. KG, Wiesbaden: Entwicklung und Zulassung eines diagnostischen Begleittests bei Lungenkrebs – ein Fallbeispiel
Als im Sommer 2011 ein Erreger namens EHEC ganz Deutschland in Aufregung versetzt, können Wissenschaftler des Universitätsklinikums Münster die vollständige Erbinformation noch während der akuten Seuchenwelle entziffern – in nur 62 Stunden. Vor zehn Jahren hätte das gleiche Projekt viele Wochen in Anspruch genommen. Wie ist das möglich?
Die Antwort liefert das Next-Generation-Sequencing (NGS) mit modernen DNA-Sequenziergeräten. Im NGS erfolgen automatisiert mehrere Tausend Sequenzierreaktionen gleichzeitig und werden in Echtzeit analysiert. Die neuesten DNA-Sequenzierer sind dabei kaum mehr größer als ein USB-Stick. Schlug die Sequenzierung des menschlichen Genoms im Jahr 2000 noch mit 2,4 Milliarden Euro zu Buche, kostete der gleiche Vorgang im Jahr 2012 etwa 2.400 Euro.
Ist nun echte personalisierte Medizin in greifbare Nähe gerückt? Hat zukünftig jeder Patient Anspruch auf eine individualisierte Diagnostik und Therapie? Wie Laborautomation und Miniaturisierung die Diagnostik und Therapie von Krankheiten nachhaltig verändern, welchen Einfluss dieser technische Fortschritt auf die personalisierte Medizin und damit auf jeden Einzelnen von uns hat, wurde in diesem Journalisten-Workshop vermittelt.