- Prof. Dr. med. Marion Subklewe, Oberärztin; Leitung Immuntherapie in der Hämatologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik II, LMU München – spricht über die CAR-T- Zelltherapie
- Prof. Dr. Tim Clausen, Sr. Scientist am IMP in München – berichtet über das BacPROTac System, mit dem u.a. neue Antibiotika entwickelt werden können
Mehrere Chemotherapien, Operationen bis hin zur Transplantation: Manche Krebspatienten kämpfen jahrelang erfolglos gegen die Krankheit. Einen Lichtblick für diese Patienten stellt die noch junge Therapieform mit CAR-T-Zellen dar. Bei der Behandlung von Leukämie, Lymphomen und Myelomen zeigen sich bereits Behandlungserfolge. Aber auch bei soliden Tumoren gibt es erste Ansätze. Außerdem: Mit einem integrativen strukturbiologischen Ansatz gelingt die Erforschung komplexer Proteasen und Chaperone, die als Wächter in den Zellen fungieren und verhindern, dass andere Proteine gefährliche Wechselwirkungen eingehen. Was genau das PROTAC System für ein wichtiges Potential hat, bei neurodegenerativen Erkrankungen, Krebs und Alterung, und wie mit Hilfe des BacProtacs Systems neue Antibiotika entwickelt werden können, ist Teil 2 dieses Workshops.
Der von der Promega GmbH am 1.Dezember organisierte Journalisten-Workshop lud Journalisten zu einem gemeinsamen Austausch mit zwei Spezialisten ein. Aufgrund der aktuellen Situation fand der Workshop online statt. Unabhängig und in klarer Sprache erfuhren Pressevertreter renommierter Verlage sowie freie Wissenschaftsjournalisten mehr über die tägliche Arbeit der Wissenschaftler und hatten anschließend die Möglichkeit, sich zu den Themen mit den Referenten auszutauschen.
Prof. Dr. Marion Subklewe leitet das Labor für translationale Krebsimmunologie. Ihr Team entwickelt Immuntherapien für bösartige Neoplasien, wobei der Schwerpunkt auf akuter Leukämie und B-Zell-Lymphomen liegt. Das Team bemüht sich um ein besseres Verständnis der Wirkungs- und Resistenzmechanismen mit dem Ziel, prädiktive Biomarker für die Auswahl der geeigneten Immuntherapie für jeden einzelnen Patienten zu ermitteln. Bei der CAR-T-Zell-Therapie – CAR steht für Chimeric Antigen Receptor – handelt es sich um eine neuartige Krebsimmuntherapie, bei der gentechnologisch veränderte T-Zellen (sogenannte CAR-T-Zellen) mit synthetischen antigenspezifischen Rezeptoren zur Anwendung kommen. Seit 2018 sind mehrere CAR-T Therapien mit bereits großem Erfolgspotential zugelassen. Nun gilt es, das optimale Behandlungsprofil für die Patienten zu finden, hierfür sind mehr Zuweisungen der Patienten an die behandelten Zentren wünschenswert.
Prof. Clausen, Arbeitsgruppenleiter am IMP in Wien, berichtete über die vielversprechenden Möglichkeiten mit dem BacProtacs, das das eigne „Hauscleening“ System bei Bakterien nutzt, um damit Bakterien selbst abzutöten, indem es Proteine entsorgt. Hierdurch entsteht die Möglichkeit bakterielle Infekte vieler Bakterienstämme zu behandelt- als eine neue Art von Antibiotika.